Liebe Moringerinnen und Moringer,
der Jahreswechsel 2018/2019 gibt mir Gelegenheit, die Ereignisse des Vorjahres Revue passieren zu lassen, danke zu sagen und neue Pläne zu schmieden.
Wie bereits 2017 wird das Jahresergebnis 2018 mit einem positiven Haushaltsabschluss aufwarten. Damit wird die Stadt Moringen dem großen Ziel der Entschuldung, das mit der Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen getroffen wurde, schrittweise näher kommen. Mit vorsichtigem Optimismus können wir somit in die Zukunft schauen und hoffen, Gestaltungsspielräume zu schaffen.
In 2018 hat sich in Moringen erneut Einiges bewegt. In der Woche vor Weihnachten konnte der erste Sanierungsabschnitt an der Löwenzahnschule Moringen dem Schulbetrieb übergeben werden. Acht Klassen und Fachräume wurden in diesem ersten Schritt für insgesamt rund 840.000,00 Euro grundsaniert. Dafür konnten Fördermittel aus den ersten beiden Kommunalinvestitionspaketen in Höhe von insgesamt 230.000,00 Euro in Anspruch genommen werden. Die Entscheidung, die Schule Zug um Zug weiter zu sanieren und damit zukunftsfähig und nachhaltig zu arbeiten, ist sicherlich der richtige Weg und wird vom gesamten Rat mitgetragen. Parallel zur Sanierung der Schule soll im kommenden Jahr die offene Ganztagsschule eingeführt werden. Ein Meilenstein im Hinblick auf eine familienfreundliche Stadt, aber auch eine Herausforderung als Schulträger, der wir uns jedoch gern stellen.
Eine Investition in die Zukunft wird auch der Ausbau einer Krippengruppe mit fünfzehn Plätzen im Haus des Gastes in Fredelsloh im kommenden Jahr sein. Damit kommen wir dem Ziel einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung näher. Nachteilig für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung wirkt sich, die gesellschaftspolitisch sicherlich richtige Entscheidung des Landes Niedersachsen, für die Beitragsfreiheit in den Kindergärten aus. Der Wegfall der Elternbeiträge reißt nämlich weitere Löcher in die Haushalte der Kommunen, da der Ausgleichsbeitrag des Landes Niedersachsen leider nicht kostendeckend erfolgte. Trotzdem hat der Rat zur Qualitätsverbesserung der Betreuung in den Moringer Kindertagesstätten, der Bereitstellung weiterer Vertretungsstunden und der Schaffung einer Stelle für Sprachförderung zugestimmt.
Für Bauwillige stehen neun neue Bauplätze im Baugebiet am Kleingartenweg zur Verfügung. Die Ausweisung weiterer Baugebiete ist geplant. Zahlreiche Baulücken im Innenbereich wurden im vergangenen Jahr geschlossen. Für Rückfragen zu weiteren freien Bauplätzen auch in den Ortschaften steht Ihnen das Bauamt mit dem Baulückenkataster gern zur Verfügung.
Mit der Eröffnung des Nettomarktes auf dem Jahsberg ist ein langer Planungsweg im Dezember 2018 endlich zum Abschluss gebracht worden. Damit hat sich die Versorgungssituation für die Nordstadt insgesamt erheblich verbessert. Auch die Geschäfte in der Innenstadt haben im vergangenen Jahr wieder durch einige Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. 2019 soll wieder ein Schaufensterwettbewerb Lust auf mehr Regionalität machen und zeigen, was Moringen zu bieten hat. Seien Sie gespannt und machen Sie mit! Allen Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich daran und an vielen anderen Aktivitäten wie zum Beispiel der Errichtung des Mühlrades in der Wasserstraße oder am Sponsoring von Vereinsarbeit beteiligen und so zeigen, dass ihnen Ihre Stadt am Herzen liegt, möchte ich an dieser Stelle für Ihr Engagement und ihr Bekenntnis zum Standort Moringen danken.
Für das Jahr 2019 sind erneut zahlreiche Investitionen und Maßnahmen geplant, die mit dem Haushalt 2018 auf den Weg gebracht wurden, oder aufgrund der Baukostenexplosion, insbesondere im Tiefbau, auf das Jahr 2019 verschoben werden mußten:
1. Der Ausbau Industriestraße als Baustraße, um den Standort Moringen attraktiver und sichtbarer zu machen und mehr potentielles Gewerbegebiet zu erschließen, soll im Frühjahr 2019 starten.
2. Der zweite Sanierungsabschnitt der Löwenzahnschule soll zu den Sommerferien auf den Weg gebracht werden, sofern Fördermittel des Landes bewilligt werden.
3. Für die Sanierung des Flaakebades wurde im Herbst 2018 ein erneuter Antrag auf Fördermittel gestellt. Sofern diesem Antrag stattgegeben wird, soll nach der Schwimmbadsaison 2019 das Schwimmbecken und die gesamte Strömungstechnik saniert werden.
4. In Fredelsloh wird im Haus des Gastes eine Krippengruppe mit 15 Plätzen eingerichtet.
5. Für die Feuerwehren in Lutterbeck und Großenrode werden zwei neue Fahrzeuge bestellt, die in 2020 ausgeliefert werden.
6. Die Flächennutzungsplanänderung zur Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergie soll abgeschlossen werden.
Damit können wir auch im kommenden Jahr sichtbare Zeichen für die Zukunfts- und Entwicklungsfähigkeit der Stadt setzen.
Ein großer Baustein im Zukunftsplan für den Fortbestand des Flaakebades ist weiterhin die Gründung eines Trägervereins. In 2018 bereits hat sich eine aktive Arbeitsgruppe gebildet. Sie hat viele Arbeiten, von der Grünflächenpflege über die Badeaufsicht bis hin zu den umfangreichen Saisonabschlussarbeiten übernommen und somit für eine erhebliche Entlastung der Stadt gesorgt. Dafür und für die vielen konstruktiven Gespräche mit der Arbeitsgruppe und den Mitgliedern des Fördervereins an dieser Stelle ein großes Dankeschön! Gemeinsam kann es gelingen, das Bad auch für kommende Generationen zu erhalten. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung dieser fruchtbaren Zusammenarbeit.
Das Ehrenamt ist insgesamt ein unverzichtbarer Baustein für unsere ländliche Region Südniedersachsen. Ohne das ehrenamtliche Engagement privat und in den Vereinen wäre Vieles nicht denkbar und unser Leben nicht so abwechslungsreich und bunt. Auch im kommenden Jahr wird wieder viel los sein in unserer Stadt: Brauergildenball, Karneval in Moringen und Fredelsloh, Osterfeuer, die Volle Möhre Party, Maibaumaufstellen, Springturnier, Oldtimer-Markt, Klosterwiesn, Weihnachtsmarkt, Christmas-Party und das Fußballturnier zum Jahresabschluss sowie die vielen sonstigen Sport- und Kulturveranstaltungen. Vielen Dank allen Aktiven für das Engagement, die Zeit und den Mut.
Was mir allerdings nach wie vor Sorgen bereitet, ist die negative, defizitausgerichtete Sichtweise vieler Menschen, die sich insbesondere in den sozialen Medien immer wieder zeigt sowie die fehlende Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, aufeinander zuzugehen, sich zuzuhören und sich gegenseitig bei aller Unterschiedlichkeit Wertschätzung entgegen zu bringen. Das spiegelt sich in vielen Bereichen der Gesellschaft wider. Nicht zuletzt aber auch im Umgang mit der Verwaltung, den Rettungskräften, den Lehrkräften und den Erzieherinnen und Erziehern in den Kindertagesstätten. Dabei bin ich sicher, dass ein wertschätzender Umgang das Miteinander lebenswerter macht. Anhaltende Kritik wirkt entmutigend und führt nur dazu, dass die Bereitschaft sich zu engagieren, geringer wird. Um gemeinsam erfolgreich zu sein, müssen wir miteinander reden und uns untereinander Wertschätzung und Vertrauen entgegen bringen.
Abschließend möchte ich mich bei allen in Vereinen, Verbänden, Kirchen und Feuerwehren ehrenamtlich Engagierten bedanken. Auch beim Rat der Stadt Moringen, bei allen Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern, den Ortsräten, bei den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern sowie den Ortsbeauftragten möchte ich mich für Ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit bedanken.
Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung, auf dem Bauhof, im Flaakebad, in der Forst, in den Kläranlagen, in den Kindergärten, in der Schule und in der Gemeindeschwesternstation für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen guten Start im Jahr 2019 mit Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Es grüßt Sie Ihre Bürgermeisterin Heike Müller-Otte