Grußwort der Bürgermeisterin an die Freiwilligen Feuerwehren


Liebe Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Moringen.

Ich wünsche Ihnen/ Euch Allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021!

Der Januar ist eigentlich der Monat der Jahreshauptversammlungen, der Neujahrsempfänge und der geselligen Zusammenkünfte. Traditionell die Zeit, gemeinsam ein Resümee des vergangenen Jahres zu ziehen und in die Zukunft zu blicken.

Deshalb wähle ich diesen Weg um mich auch in diesem Jahr ausdrücklich im Namen der Verwaltung und des Stadtrats für die ehrenamtliche Arbeit zu bedanken. Ohne Ihre Disziplin und Ihr ehrenamtliches freiwilliges Engagement auch und besonders in Krisenzeiten, wäre unsere Gesellschaft arm.

Niemand von uns hätte sich noch vor einem Jahr vorstellen können, dass wir in diesem Jahr von einer Pandemie begleitet werden und unsere Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt wird. Minimierte Dienste, alle Veranstaltungen samt dem traditionellen Osterfeuer abgesagt, keine Feiern oder Ehrungen der Helferinnen und Helfer, Kurzarbeit für den einen oder anderen von uns und sogar Arbeitslosigkeit. Gesundheitlich, wirtschaftlich oder durch persönliche und soziale Einschränkungen ist jeder mehr oder weniger betroffen. Alle Menschen in diesem Land und auf der ganzen Welt tragen bis heute und darüber hinaus einen Mund- und Nasenschutz. Mindestabstand von 1,5 m und ständiges Händewaschen ist selbstverständlich. Dieses Virus hält uns und die ganze Welt weiter in Atem.

Die Coronapandemie streicht auch weiterhin alle traditionellen Jahres-veranstaltungen aus unseren Kalendern und zwingt uns weiter zur gesellschaftlichen Abstinenz.

Das hat große Auswirkungen auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kameradinnen und Kameraden. Ich hoffe sehr, dass wir nach dem Lockdown wieder zu einem normalen Umgang miteinander finden können und das alle zurück kommen. Wir brauchen Sie für die Sicherheit der Bevölkerung und für ein funktionierendes gesellschaftliches Leben. Das Leben im Lockdown lässt uns alle ein wenig träge werden. Ich hoffe, der Hunger auf gemeinschaftliches Leben führt uns auch zurück ins Ehrenamt.  Denn ohne Ehrenamt funktioniert nichts.

In diesem Zusammenhang möchte ich einen besonders großen Dank an die First-Responder-Gruppe richten. Auch nach der vorläufigen Absage des Landkreises zur Einbindung in die Alarmierung, möchten sich die Kameradinnen und Kameraden in der Gruppe für die Gesundheit der Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen und die Notfallbetreuung anbieten. Ich hoffe, dass die Resolution des Stadtrates und der Einsatz der Kreistagsabgeordneten hier ein Umdenken in der Kreisverwaltung in 2021 erreichen wird, damit Sie loslegen können.

Jetzt aber zu einem Jahresrückblick 2020:

Auch das Einsatzjahr 2020 steht unter der Überschrift „Vorsicht Ölspur“. Da ich die einzelnen Wehren in diesem Jahr nicht besuche, kann ich Ihnen allen pauschal für Ihre Leistungen in diesem Segment den goldenen Besen verleihen. Bei 30 Ölspur-Einsätzen bleibt es dabei:  „Die Ölspur“ ist auch in diesem Jahr das Unwort des Jahres und zugleich ein echtes Ärgernis. Als Verwaltung sind wir deshalb derzeit dabei, Angebote für eine Beseitigung der Ölspuren durch Dienstleister einzuholen und ein Konzept für die Ölspurbeseitigung zu erarbeiten. Das würde die Belastung durch Einsatzzeiten senken und somit auch die Coronagefahr für die Kameradinnen und Kammeraden minimieren.

Brandeinsätze im Stadtgebiet Moringen gab es im vergangenen Jahr nach den beiden Einsätzen am 05. und 06. Januar zum Start in das Jahr, nicht mehr viele. Glücklicherweise, denn die Brandserie in Einbeck hat schon nachdenklich gestimmt und zunehmend Sorgen bereitet. Gut, dass der Brandstifter ermittelt werden konnten und danach einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.

Mit 102 Einsätzen über das ganze Jahr im gesamten Stadtgebiet war es ein ruhigeres Jahr ohne besondere Vorkommnisse. Auch haushaltstechnisch blieb es unspektakulär, denn durch die wenigen Einsätze gab es auch weniger Lohnkostenausgleich, weniger Fahrzeug- und Benzinkosten und weniger Kleidung zu reinigen. Ebenso sorgten die wenigen Dienst- und Übungsstunden sowie die ausgefallenen Lehrgänge für eine Entlastung des Haushalts. Gleichwohl hoffe ich darauf, dass in diesem Jahr wieder Lehrgänge stattfinden können, denn dieser Stau ist auf die Dauer bedenklich.

Als größere, investive Anschaffungen sind die beiden TLF-W für die Feuerwehren in Großenrode und Lutterbeck zu nennen, die coronabedingt erst in diesem Jahr ausgeliefert werden. Sie haben Umbaumaßnahmen an den Feuerwehrgerätehäusern notwendig werden lassen, die in Lutterbeck schon sehr weit fortgeschritten sind und in Großenrode zeitnah begonnen werden. In diesem Zusammenhang danke ich der Ortsfeuerwehr Lutterbeck für die umfassenden Eigenleistungen. Ich hoffe, dass nach Abschluss der Maßnahmen dann auch eine große Einweihung stattfinden kann.

Nach diesen beiden Meilensteinen geht es in die weitere Prüfung der notwendigen Umbauten in den Feuerwehrgerätehäusern durch die gemeinsame Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr, um gerüstet in die Zukunft zugehen und den geänderten Verordnungen und Anforderungen gerecht zu werden.

Auch an anderen Gerätehäusern wurden bauliche Maßnahmen umgesetzt. So erhielten die Fahrzeughallen in Behrensen, Blankenhagen und Thüdinghausen neue Sektionaltore, in Fredelsloh wurde das Dach saniert. Des Weiteren wurde der Fahrzeugfunk auf einen aktuellen Stand gebracht und die ersten Atemschutzgeräte mit Überdrucktechnik beschafft.

Ich möchte betonen, dass die Verwaltung alles in ihrer Macht stehende tun möchte, um die Ortswehren zu erhalten und bestmöglichst auszustatten. Ich bin sicher, dass auch die Politik diesen Wunsch mitträgt. Deshalb hoffe ich, dass wir gemeinsam den Weg finden, alle Interessen und die finanziellen Mittel unter einen Hut zu bringen, um handlungsfähig zu bleiben. Damit es gut wird, müssen wir untereinander und mit der Politik im Gespräch bleiben. Zusammenarbeit im Stadtverband ist in allen Bereichen ein Garant für den Erfolg. Hoffentlich auch bald wieder gemeinsam und von Angesicht zu Angesicht.

Ich hoffe auf ein ruhiges Jahr 2021 und wünsche mir, dass alle Kameradinnen und Kameraden heil aus allen Einsätzen und Übungen zurück kommen.


Heike Müller-Otte
Bürgermeisterin der Stadt Moringen